Der Spuk von Rosenheim

Rosenheim Königsstraße 13

Das Spukhaus in Rosenheim, Königsstraße 13

Spuk von Rosenheim: Mysteriöse Ereignisse in einer bayerischen Kleinstadt

Der Spuk von Rosenheim ist ein faszinierendes Phänomen aus den 1960er Jahren, das bis heute Rätsel aufgibt. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über den Spuk von Rosenheim, die beteiligten Personen und die verschiedenen Theorien rund um die unerklärlichen Vorkommnisse.

Der Beginn des Spuks

Die Geschehnisse im Jahr 1967

Im Herbst 1967 ereigneten sich in einem Anwaltsbüro in der bayerischen Kleinstadt Rosenheim seltsame Vorfälle, die als "Spuk von Rosenheim" in die Geschichte eingingen.

In der Kanzlei von Sigmund Adam spielten sich merkwürdige Dinge ab, darunter das unkontrollierte Drehen von Bildern an den Wänden, das plötzliche Umkippen von Regalen und das spontane An- und Ausschalten von Lichtern. Die Bürogeräte und Möbel schienen ein Eigenleben zu entwickeln, ohne dass es eine offensichtliche Ursache dafür gab. Auch die Telefonanlage war betroffen: Es kam immer wieder zu mysteriösen Anrufen, bei denen niemand am anderen Ende der Leitung zu hören war. Die Anrufhäufigkeit erreichte bis zu 600 Anrufe pro Tag, was den Kanzleibetrieb erheblich beeinträchtigte.

Annemarie Schneider – im Zentrum des Spuks

Die 19-jährige Sekretärin Annemarie Schneider stand im Mittelpunkt der merkwürdigen Vorfälle. Sobald sie sich in der Nähe befand, verstärkten sich die Erscheinungen. Berichten zufolge traten die unerklärlichen Phänomene auch außerhalb des Anwaltsbüros auf, wenn sie sich in ihrer Wohnung oder an anderen Orten aufhielt.

Einige Zeugen berichteten von Gegenständen, die sich in ihrer Anwesenheit bewegten oder von spontanen Temperaturschwankungen in ihrer Nähe. Als sie im Dezember 1967 entlassen wurde, hörten die unerklärlichen Ereignisse schlagartig auf.

Untersuchungen und Theorien

Wissenschaftliche Untersuchungen

Der Spuk von Rosenheim zog bald das Interesse von Wissenschaftlern auf sich. Physiker und Psychologen untersuchten die Geschehnisse und konnten keine natürliche Erklärung finden.

Der Physiker Hans Bender, der damals das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene leitete, beschäftigte sich intensiv mit dem Fall. Seine Untersuchungen ergaben, dass die Vorfälle nicht auf elektromagnetische Störungen, Erdbeben oder andere physikalische Phänomene zurückzuführen waren. Die Anomalien traten auch dann auf, wenn alle möglichen externen Störquellen ausgeschaltet waren.

Auch andere Wissenschaftler, darunter der Physiker und Parapsychologe Walter von Lucadou, untersuchten den Fall und konnten keine konventionelle Erklärung für die beobachteten Phänomene inden. Sie führten zahlreiche Experimente durch, um mögliche Ursachen wie elektromagnetische Felder, akustische Schwingungen oder mechanische Einwirkungen auszuschließen. Dennoch blieben die Geschehnisse rätselhaft und unerklärlich.

Parapsychologische Theorien

Einige Forscher vermuteten, dass der Spuk von Rosenheim auf paranormale Kräfte zurückzuführen sei, die von Annemarie Schneider unbewusst ausgehen würden.

Die Theorie besagt, dass sie in einem Zustand emotionaler Anspannung und Stress psychokinetische Kräfte entwickelt hätte, die die unerklärlichen Vorfälle verursachten.

Diese Kräfte könnten Gegenstände bewegen, elektrische Geräte beeinflussen und andere physikalische Effekte hervorrufen, ohne dass es eine erkennbare Ursache dafür gibt. Die sogenannte "Psychokinese" – die Beeinflussung der physischen Welt durch geistige Kräfte – ist jedoch wissenschaftlich umstritten und nicht allgemein anerkannt.

Hans Bender und andere Parapsychologen haben versucht, diese Theorie durch experimentelle Untersuchungen zu stützen, konnten aber keine eindeutigen Beweise für die Existenz psychokinetischer Fähigkeiten bei Annemarie Schneider oder anderen Personen finden. Trotzdem bleibt die psychokinetische Theorie eine der am weitesten verbreiteten Erklärungen für den Spuk von Rosenheim.

Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Bücher, Dokumentationen und Filme über den Spuk von Rosenheim veröffentlicht, die das Interesse an diesem unerklärlichen Phänomen wachhalten. 

Hier ist eine Auswahl der bekanntesten Werke:

Bücher

  1. Hans Bender: "Der Rosenheim-Spuk: Ein Fall spontaner Psychokinese" (1968): Dieses Buch ist eines der ersten Werke, das sich ausführlich mit dem Fall beschäftigt und die Untersuchungen des Autors und Parapsychologen Hans Bender dokumentiert.
  2. Fanny Moser: "Spuk: Ein Rätsel der Menschheit" (1970): In diesem Buch widmet die Autorin ein Kapitel dem Spuk von Rosenheim und betrachtet es im Kontext anderer Spukphänomene.

Dokumentationen

  1. "Der Rosenheim-Spuk" (1974): Diese deutsche Dokumentation untersucht die Ereignisse und präsentiert Interviews mit beteiligten Personen, darunter Annemarie Schneider, Sigmund Adam und Hans Bender.
  2. "Grenzwissenschaften – Der Rosenheim-Spuk" (2003): In dieser Fernsehdokumentation werden die Geschehnisse von 1967 erneut beleuchtet und verschiedene Theorien zur Erklärung des Spuks vorgestellt.

Filme

  1. "Das Rosenheim-Experiment" (1994): Dieser deutsche Spielfilm basiert lose auf den Ereignissen des Spuks von Rosenheim und konzentriert sich auf die psychokinetische Theorie. Die Hauptfigur, eine junge Sekretärin, wird von unerklärlichen Phänomenen heimgesucht, die ihren Alltag und ihre Beziehungen beeinflussen.
  2. "Der Fall Rosenheim" (1996): Diese Fernsehproduktion ist ein Kriminalfilm, der die Ereignisse von 1967 als Hintergrund für eine fiktive Geschichte nutzt, in der ein Ermittler versucht, die Ursache des Spuks aufzudecken.

Obwohl es nicht viele Werke gibt, die sich ausschließlich mit dem Spuk von Rosenheim befassen, bleibt der Fall ein wichtiger Teil der Parapsychologie und Grenzwissenschaften. Die Ereignisse von 1967 haben das Interesse an unerklärlichen Phänomenen geweckt und bieten Stoff für weitere Untersuchungen, Diskussionen und kreative Interpretationen.

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